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Belize

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Flage Strand

Belize ist ein Staat in Zentralamerika.  Er grenzt im Norden an Mexiko und im Westen an
Guatemala. Im Osten von Belize liegt die Karibik. Nationalfeiertag ist der  Unabhängigkeitstag,
der 21. September. Seit 1981, dem Jahr der Unabhängigkeit, ist Belize Mitglied des
Commonwealth of Nations.

Belize Foto Galerie

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Geographie    


Belize befindet sich im Südosten der Halbinsel Yucatán und ist bis auf die im Landesinnern gelegenen Maya Mountains mit bis zu 1.122 m (Victoria Peak) leicht hügelig bis eben. Das Land von der Grösse der Westschweiz ist nach El Salvador der zweitkleinste Staat des amerikanischen Kontinents. Belize besitzt trotz seiner kleinen Fläche sehr unterschiedliche Landschaften.

Karte von BelizeDie Nordhälfte des Festlands von Belize ist ebenes Gebiet, das vor langer Zeit einmal Meeresgrund war. Heute ist das Land mit einer dünnen Schicht Boden bedeckt, auf dem Busch und dichter tropischer Hartholzwald wächst. Die Küstenregion ist weder Land noch See, sondern eine durchfeuchtete, sumpfige Mischung aus beiden. Hier finden sich Mangroven und Gras, und dort, wo festeres Gelände ist, wachsen Tussock-Gras, Zypressen und Ahorn.

Zentral-Belize besteht aus sandigem Boden, es ist das Land der Savannen. Rund 48 Kilometer südwestlich von Belize City steigt das Land auf 460 bis 1.120 Meter über dem Meeresspiegel an: Das Mountain Pine Ridge und die Maya Mountains liegen hier. Reichhaltige Niederschläge lassen zahlreiche Bäche entspringen, die aus den Höhen im Nordwesten den Macal River speisen. Der Macal River und der Mopan River vereinen sich schließlich und bilden die Hauptzuflüsse des Belize River.

Im Süden von Belize – mit den Maya Mountains als Wasserscheide Richtung Südosten – fliessen Flüsse auf ihren kurzen Wegen zur Karibik, gesäumt von überhängenden Kliffs und Höhlen. Die Flüsse haben mit ihrer Fracht aus Sand, Ton und Schlick über die Jahre den Küstengürtel so angereichert, dass hier erfolgreich Zitrusfrüchte und Bananen produziert werden. Bei einem jährlichen Niederschlag von rund 4.320 Millimeter wartet der Süden von Belize mit echtem Regenwald auf, in dem vor allem Farne, Palmen, Lianen und tropische Harthölzer beheimatet sind.


Klima

Das Klima ist tropisch, mit vorherrschend von der Karibik her wehenden Winden. Die durchschnittliche Lufttemperatur beträgt 25,9 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit ist durch den Wind von See her gut zu ertragen. Der meiste Regen fällt zwischen Juni und Oktober, in dieser Zeit ist auch die Luftfeuchtigkeit am höchsten.

Die regionalen Unterschiede beim Wetter, die differierenden Höhen und geologischen Bedingungen sorgen für verschiedenartige hochinteressante Lebensräume für Flora und Fauna. So lassen sich 49 verschiedene Arten von Wäldern klassifizieren. Die Höchsttemperaturen übersteigen im Sommer selten 36 Grad Celsius, im Winter fallen sie fast nie unter 16 Grad Celsius, selbst nachts.

Regelmäßig auftretende Naturkatastrophen sind Hurrikans und infolgedessen Überflutungen. Ein Wirbelsturm zerstörte 1970 die damalige Hauptstadt Belize City, daraufhin wurde Belmopan zur Hauptstadt.


Wichtigste Städte


Die grössten Städte in Belize sind (Stand 1. Januar 2005): Belize City 61.461 Einwohner, San Ignacio 16.812 Einwohner, Orange Walk Town 15.298 Einwohner, Belmopan 13.381 Einwohner und Dangriga 10.750 Einwohner.

Belize City


Belize from the SeeDie Stadt wurde als "Belize Town" in der Mitte des 17. Jahrhunderts von britischen Arbeitern als Holzfällersiedlung gegründet. Belize City war bis 1970 die Hauptstadt des damaligen Britisch-Honduras. Nachdem die Stadt, die an der Küste des Landes gelegen ist, 1961 vom Wirbelsturm Hattie fast vollständig zerstört wurde, beschloss die Regierung, den Regierungssitz umzuverlegen und begannen mit der Errichtung einer neuen Hauptstadt im Landesinneren. 1975 wurde der Regierungssitz dann nach Belmopan verlegt. Belize City ist Hauptstadt der Provinz Belize District. Als grösste und bevölkerungsreichste Stadt im Land ist Belize City heute weiterhin das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des mittelamerikanischen Staates.





Belmopan

Belmopan ist seit 1970 Hauptstadt des Landes. Sie wurde auf Urwaldrodungen an den Ausläufern des Maya-Gebirges errichtet und liegt im geographischen Mittelpunkt des Landes. Belmopans Einwohner sind zumeist Beamte. Die Stadt befindet sich in der ersten Phase eines 20-jährigen Entwicklungsplans. Das Parlamentsgebäude auf dem Independence Hill ist äusserst eindrucksvoll, die Fassade wurde mit einem uralten Maya-Motiv geschmückt.


Umwelt 

Flora 

Die Artenvielfalt in Belizes Flora ist überwältigend. Es gibt mehrere Tausend Pflanzenarten, darunter über 200 Orchideen und über 500 verschiedene Hölzer. Die Vegetation von Belize ist tropischer Regenwald, vereinzelte Kiefernsavannen und Sumpfland und hat fast durchgehend eine von Mangroven bewachsene Küste. Rund 50 % der Fläche Belizes stehen unter Naturschutz.

Belizes Urwaldflächen stellen den grössten zusammenhängenden Rest des tropischen Regenwaldes dar, der einst weite Teile Mittelamerikas bedeckte. Selbst auf Satellitenaufnahmen aus dem Weltraum ist dieses grüne Herz Belizes gut erkennbar.


Fauna 

Der schon von den Maya verehrte Jaguar ist heute noch wild im Cockscomb Basin Wildlife Sanctuary anzutreffen. Ausserdem gibt es viele verschiedene Vogelarten, unter anderen den bunten Tukan und viele weitere Tiere wie Flusskrokodile, Schlangen und Schmetterlinge.


Küste 

Der Küste sind zahlreiche Korallenriffe, Sandbänke und Atolle – wie Lighthouse Reef, Glover Reef und die Turneffe Inseln – vorgelagert. Das vor Belize liegende Riff ist nach dem Great Barrier Reef zusammen mit seinen Cayes das zweitgrösste Korallenriff der Welt und das längste in der westlichen Hemisphäre. Das Barriereriff zieht sich die gesamte Küste von Belize entlang und schützt eine Vielzahl von Kleinriffen, Sandbänken und über 1000 Inseln, die sogenannten Cayes (ausgesprochen [ki:s]). Die meisten der Cayes und die Küste ausserhalb der Städte und Siedlungen sind von dichten, ausgedehnten Mangrovenwäldern bestanden, die zugleich als Schutz fungieren.


Naturschutzgebiete 

25 km südöstlich von Belmopan befindet sich der Blue Hole National Park, er ist ein Naturreservat, das eine Anzahl seltener Fauna und Flora beherbergt. Weitere Naturschutzgebiete sind der Five Blues Lake National Park,der Guanacaste Nationalpark, der Laughing Bird Caye Nationalpark, das Rio Bravo Naturschutzgebiet usw.


Bevölkerung

Bevölkerungsstruktur

Bis ins neunte Jahrhundert lebten im Gebiet des heutigen Belize die Mayas. So ist es nicht verwunderlich, dass der Anteil der indigenen Bevölkerung noch immer bei rund 11 % liegt. Die Indigenas haben eigene Sozialordnungen und Dialekte entwickelt. Die grösste Bevölkerungsgruppe bilden jedoch die Mestizen, die Mischlinge zwischen Weissen und Indigenas. Dunkelhäutige und Kreolen, deren Vorfahren von den Kleinen Antillen als Sklaven oder Saisonarbeiter einwanderten, haben einen Bevölkerungsanteil von rund 30 %. Eine Besonderheit in der Bevölkerungsvielfalt stellen die Karifs oder schwarzen Kariben dar, weil sich hier die Schwarzen mit der indigenen Bevölkerung mischten. Der Rest der Bevölkerung sind eingewanderte Araber, meist Libanesen, sowie Chinesen und Inder. Zu der kleinen weissen Bevölkerungsgruppe gehören Nachkommen von Einwanderern aus den USA und Grossbritannien sowie deutschstämmige Mennoniten aus Mexiko.

Das Land zählt zu den zentralamerikanischen Staaten mit der geringsten Bevölkerungsdichte, weist aber ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum auf.

Sprachen 

Sprachen in Belize sind Englisch, Englisch-Kreolisch, Spanisch, Garifuna, Maya-Sprachen, Plautdietsch. Insbesondere bei den niederdeutschsprachigen Mennoniten ist zudem Hochdeutsch als Gottesdienst- und religiöse Unterweisungsprache in Gebrauch.


Geschichte

Vor den Europäern


Lamanai the submerged crocodile Bild der Tempelanlage von Lamanai

Bereits etwa 2000 v. Chr. war die Region des heutigen Belize von den Maya besiedelt, deren Nachfahren heute noch im Land leben. Bedeutende archäologische Funde aus jener Periode wurden in Cuello (Orange Walk District) entdeckt. Während der „klassischen Zeit“ der Maya-Zivilisation (etwa 250-900) entstanden kulturelle Zentren in Altun Ha, Xunantunich, Cahal Pech, Lamanai, Lubaantun, El Pilar und Caracol. Um das Jahr 900 kam die Blütezeit der Maya zu einem Ende.

Kolonialzeit

Über die folgenden Jahrhunderte ist wenig bekannt. Gesichert ist, dass Nachkommen der Maya weiterhin das Land bewohnten und auch noch dort lebten, als im 16. Jahrhundert die spanischen Eroberer in die Region kamen. Viele von ihnen flohen in der Folge ins Landesinnere und es kam wiederholt zu Kämpfen zwischen den ursprünglichen Einwohnern und den europäischen (spanischen und später britischen) Kolonisatoren. Zwar war das Land für die Europäer wegen des Holzes der Tropenwälder von Interesse, aber aufgrund des anhaltenden Widerstandes der Bewohner und der grossteils unwegsamen Küsten und Bergregionen im Hinterland konzentrierten sie ihre Aktivitäten mehr auf die Gebiete der heutigen Länder Mexiko und Honduras - wo vor allem auch Gold und Silber zu erbeuten waren.

Die Küsten Belizes boten allerdings ein ideales Rückzugsgebiet für britische Piraten, die von dort aus ihre Raubzüge gegen die spanischen Flotten unternahmen. Erst 1670 kam diese Piraterie zum Erliegen, als Grossbritannien und Spanien in Madrid einen Vertrag unterzeichneten um diese Praxis zu beenden. Die Baymen, wie die Piraten oder Freibeuter genannt wurden, weil sie sich vornehmlich im Golf (Bay) von Honduras aufhielten, suchten nun gezwungenermassen andere Einnahmequellen und fanden sie im Handel mit Tropenhölzern. 1763 erhielten sie mit dem Vertrag von Paris von Spanien die Erlaubnis, in einem bestimmten Teil Belizes Holz zu gewinnen. Für rund hundert Jahre blieb das die wichtigste Einnahmequelle der britischen Siedler in der Region. Mit der Waldarbeit einher ging bald auch Sklaverei. Die Arbeit war anstrengend und ab dem 18. Jahrhundert begannen die europäischen Siedler damit, afrikanische Sklaven dafür einzusetzen. Bis 1790 betrug der Anteil von Sklavenarbeitern an der registrierten Gesamtbevölkerung, also ohne die nicht gezählten Maya, rund 75 %. Erst 1833 wurde die Sklaverei im britischen Empire in Folge der industriellen Revolution, die neue Produktionsverhältnisse schuf, abgeschafft. Während Sklavenhalter für den Verlust ihres „Eigentums“, der befreiten Sklaven also, entschädigt wurden, erhielten diese weder eine Entschädigung, noch durften sie Land erwerben.


Britische Kolonialherrschaft

Mittelamerika war zu jener Zeit immer noch im Einflussbereich der Spanier, allerdings gestanden sie den britischen Siedlern nach und nach immer mehr Kontrolle zu. Am 10. September 1798 kam es in der Schlacht von St. Georges Caye schliesslich zur entscheidenden militärischen Niederlage der Spanier und das Land stand nun de facto unter britischer Herrschaft. 1862 wurde es zur britischen Kronkolonie Britisch Honduras. Die Siedler, die Baymen, führten allerdings bereits unter spanischer Herrschaft ein weitgehend unabhängiges und selbstbestimmtes Leben und behielten das auch unter britischer Herrschaft bei. Als gesetzliche Grundlage, eine Art Grundgesetz oder Verfassung, diente ab 1765 „Barnaby's Code“.

1847-1901 kam es auf der Yucatán-Halbinsel (Mexiko) zum so genannten Kastenkrieg zwischen den ursprünglichen Bewohnern, den Maya, und der spanischstämmigen Oberschicht. Die britischen Einwohner von Britisch Honduras belieferten die aufständischen Maya mit Waffen und Munition - was ihnen eine willkommene Einnahmequelle eröffnete. Das Land wurde im Verlauf des Krieges zum Ziel von Flüchtlingen: zuerst von Mitgliedern der mexikanischen Oberschicht, die vor den Aufständischen flohen, und später, als sie wieder die Kontrolle erlangte, von Maya. Letztere nahmen als Bauern mit ihrem landwirtschaftlichen Können in der Folge grossen Einfluss auf die Entwicklung der nördlichen Provinzen des Landes.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs der Widerstand der vor allem nicht-europäischen Bevölkerung (Maya, Nachkommen von Sklaven) gegen die britischen Kolonialherren. Soldaten, die während des ersten Weltkrieges in der britischen Armee dienten, wurden dort wegen ihrer Hautfarbe bloss in Arbeitslagern eingesetzt, was die Unzufriedenheit weiter verstärkte. Die Zwischenkriegszeit und der zweite Weltkrieg trugen dazu bei, dass die wirtschaftliche Situation noch schlechter und das Streben nach Unabhängigkeit stärker wurde. Auch die Unabhängigkeit Indiens 1947 verstärkte diese Bestrebungen. Bis 1962 waren politische Parteien entstanden und die Verwaltung des Landes bereits weitgehend selbstständig. 1973 wurde der Name von „British Honduras“ in „Belize“ geändert.


Unabhängigkeit 


Am 21. September 1981 erfolgte schliesslich die Unabhängigkeit von Grossbritannien. Problematisch war allerdings weiterhin das Verhältnis zum Nachbarland Guatemala, das Gebietsansprüche stellte und nur durch den Verbleib britischer Truppen in Belize von einem militärischen Vorgehen abgehalten werden konnte. Erst 1992 unterzeichnete die guatemaltekische Regierung einen Vertrag, der zwar Belizes Unabhängigkeit anerkannte, aber nicht die Ansprüche auf Gebiete im Westen des Landes klärte. Seit 2000 finden Verhandlungen zwischen den beiden Ländern statt, in denen Guatemala zumindest ein Seezugang über Belize ermöglicht werden soll.

In den ersten Parlamentswahlen nach der Unabhängigkeit 1984 siegte die UDP überlegen; Premierminister wurde Manuel Esquivel. Fünf Jahre später übernahm erneut Price das Amt des Regierungschefs, 1993 musste er es wiederum Esquivel und der UDP überlassen. Entlassungen im öffentlichen Dienst und Preissteigerungen führten 1998 zu einem überwältigenden Wahlsieg der PUP. Neuer Premier wurde Said W. Musa. Seine Wiederwahl 2003 verdankte er vor allem umfangreichen Infrastrukturmassnahmen sowie der Schaffung von Wohnraum und Arbeitsplätzen. Dies trieb jedoch die Staatsverschuldung in die Höhe, so dass sich die Regierung 2004 gezwungen sah, ein Sparprogramm aufzulegen.

Wir danken dem Belize Guide Belize Guide Themenverzeichnis für Informationen zu Belize.
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